Innsbrucker
Zelten
Christmas Pudding, Früchtebrot,
Schnitz- oder Hutzlbrot, Zelten, Kletzenbrot oder Panetone. Die Liste
der Namen dieser verwandten Gebäcke ließe sich lange fortführen.
Bei allen Unterschieden im Charakter werden sie in der Regel zu Weihnachten
gebacken und bei vielen finden sich große Ähnlichkeiten in
der Rezeptur. Der Mailänder Panetone verweist mit seinem Namen noch
auf das Brot, aus dem er sich im Laufe der Zeit zum Kuchen entwickelte.
Der englische Christmas Pudding erzählt von seinem Verwandten Black
Pudding, den wir in unserem heutigen Verständnis eher der Blutwurst
zurechnen würden.
Der Zelten oder das Kletzenbrot ist
in Tirol beheimatet.
Traditionell wurde er am Thomastag,
dem 21. Dezember gebacken. (Man kann ihn aber schon eher in den Ofen schieben, da er sich sehr lange hält.) Es wurde für jedes Haushaltsmitglied ein
Laib geformt und ein großer für die Familie. In manchen Gegenden
wurde der Zelten zu Stephani am 26. Dezember oder zu Dreikönig, dem
6.Januar angeschnitten.
Das Rezept:
Der
Brotteig
1,5 kg Roggenmehl
1,5 kg Weizenmehl
80 gr Hefe
2 EL Zucker
ca. 2 ltr Wasser
je 2 EL Kümmel und Fenchel
je 1 EL Anis und Koriander
2 EL Salz
Ei zum Bestreichen
Die
Fruchtmasse
Je 1 kg getrocknete Birnen, Rosinen
und Feigen
Je 1/2 kg getrocknete Pflaumen,
Hasel- und Walnüsse
Je 250 gr kandierte Zitronen-
und Orangenschale
und Pinienkerne
2
KL Zimt
1
KL Nelken
je
1/2 TL Muskat, Piment, Anis, Ingwer
1/2
ltr Rum
Am
Vortag des Backens wird die Fruchtmasse bereitet: die Birnen, Feigen,
Pflaumen, Zitronen- und Orangenschalen werden gehackt. Sollten die Birnen
zu hart sein, werden sie vorher etwas gekocht. Alle Zutaten und die pulverisierten
Gewürze vermengen und mit dem Rum begießen. Bis zum nächsten
Tag zudecken, warm stellen und gelegentlich durchmengen.
Am
Vorabend des Backtages wird auch das Mehl gemischt, mit den Gewürzen
vermengt und warm gestellt.
Am
nächsten Tag wird der Teig bereitet: in das Mehl eine Mulde formen,
die Hefe hineinbröseln und mit dem Zucker und lauwarmen Wasser anrühren.
Das Ganze mit Mehl bedecken und gehen lassen, bis das Mehl an der Oberfläche
rissig wird. Dann mit dem restlichen Wasser einen Teig kneten, ihn abdecken
und gehen lassen.
Vom
fertigen Teig ein Drittel für die Hülle der Zelten zurückbehalten.
Den Rest mit der Fruchtmasse verkneten und Laibe formen. Den Teig für
die Hülle dünn ausrollen, mit Wasser bestreichen und die Laibe
darin so einpacken, daß die Anschlüsse unten sind. Auf einem
gefettetem Blech nochmals 1/4 Stunde gehen lassen.
Die
Oberflächen der Zelten mit verquirltem Ei bestreichen, Luftlöcher
mit einem Zahnstocher o.ä. hineinstechen und im vorgeheiztem Ofen
10 Minuten bei 220°C und dann 40-50 Minuten bei 180°C backen.
Man
kann den Zelten auch ohne Teighülle backen, allerdings brennt er
dann leichter an.
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